Ablauf: Damit der Mundraum frei von schädlichen Bakterien ist, muss im Vorfeld eine Parodontitis- oder Kariesbehandlung stattfinden. Danach haben wir die Möglichkeit, das vorhandene Knochenangebot zu evaluieren. Hier können entweder ein konventionelles 2 D oder eine 3 D Röntgenbild (digitale Volumentomographie, DVT) eingesetzt werden.
Ist das aktuelle Knochenangebot nicht ausreichend muss ein Knochenaufbau durchgeführt werden.
Implantat wird in den Knochen eingebracht. Dafür wird die Schleimhaut geöffnet und das gut verträgliche Implantat aus Titan in dem Knochen platziert. Die Schleimhaut wird durch eine Naht wieder geschlossen. Nun muss etwas Zeit vergehen bis Knochen und Implantat miteinander verwachsen sind. In der Zwischenzeit kann die Lücke mit einem Provisorium verschlossen werden.
Nachdem das Implantat eingeheilt ist, wird die Mundschleimhaut wird wieder eröffnet und ein Gingivaformer wird eingesetzt, damit sich das Zahnfleisch um das Implantat herum schön formen kann und der späteren Krone eine zahneigene Natürlichkeit verleiht.
Eingliedern der Implantatkrone
Die Zahnkrone wird fest auf das Implantat eingesetzt. Die Zahnfarbe der Krone wird auf die eigenen Zähne abgestimmt und wirkt dadurch natürlich. Die Lücke ist permanent geschlossen ohne dass Nachbarzähne beschliffen werden mussten um z.B. eine Brücke aufzunehmen. Die Kaubelastung sorgt dann dafür, dass sich der Kieferknochen nicht zurückbildet und schwindet.
Zahnlücken sollten immer mit Zahnersatz versorgt und geschlossen werden um zu verhindern dass Nachbarzähne in die Lücke hineinkippen oder hineinwachsen. Der Knochen unterhalb der Lücke kann sich durch die fehlende Kaubelastung zurückbilden.
Ein Zahnimplantat ist fest im Kieferknochen verankert und fühlt sich damit wie ein natürlicher Zahn an, das genauso gut gepflegt werden muss wie ein natürlicher Zahn.
Durch die ästhetische Gestaltung der Krone fallen Implantate nicht auf und bieten einen hohen Tragekomfort.
Falls es nötig ist, mehrere Zähne zu ersetzen, kann auch eine implantatgetragene Brücke eingesetzt werden. Somit kann die Lücke geschlossen werden, ohne dass eine herausnehmbare Prothese zum Einsatz kommt.
Knochenaufbau
Ein Zahnimplantat benötigt als Fundament einen stabilen und festen Kieferknochen, denn nur dann kann ein Implantat fest im Kiefer einwachsen und lange halten. Nach Zahnverlust baut sich der Kieferknochen unterhalb der Lücke sukzessive ab, weil er nicht mehr belastet wird. Ja länger es dauert, die entstandene Lücke mit einem Implantat zur versorgen, desto größer wird dieser Abbau. Oft ist dann das Knochenangebot nicht ausreichend, um ein Implantat sicher und fest einzubringen. In diesem Fall müssen wir einen Knochenaufbau durchführen.
Knochenaufbau mit Knochenersatzmaterial
Bei geringem Knochenabbau kann Knochenersatzmaterial natürlichen oder synthetischen Ursprungs eingesetzt werden. Im Bereich des Knochendefekts wird die Mundschleimhaut angehoben, das Knochenersatzmaterial wird eingesetzt und mit einer Membran abgedeckt. Der eingebrachte „künstliche Knochen“ wird in sechs bis 12 Monaten von eigenem Knochen durchwachsen und schrittweise ersetzt.
Knochenaufbau im Unterkiefer mit Eigenknochen
Bei Knochendefekten im Unterkiefer besteht die Möglichkeit, körpereigene Knochen aus dem Bereich des Kinns oder Kieferwinkels zu entnehmen und an diese Stellen zu transplantieren. Der entnommen Knochen wird mit kleinen Titanschrauben fixiert, nach 4-6 Monaten ist das Transplantat eingeheilt und die Implantate können gesetzt werden.
Sinuslift: Knochenaufbau im Oberkiefer
Falls im Oberkiefer nicht genügend Knochenvolumen vorhanden ist um ein Implantat aufzunehmenden, ist ein Sinuslift nötig. Dies ist der Knochenaufbau der Kieferhöhle. Wenn im Seitenzahnbereich des Oberkiefers Lücken über längere Zeit bestehen, dehnt sich die Kieferhöhle weiter aus und die Kieferknochenhöhe wird reduziert. Durch den Sinuslift wird die Knochenhöhe wieder hergestellt.
Computernavigierte Implantation
In manchen Fällen ist eine computernavigierte Implantation sinnvoll. Mit Hilfe der digitalen Volumentomografie (DVT) kann das Gebiss dreidimensional dargestellt werden. Dadurch kann das vorhandene Knochenangebot genau untersucht werden. Anhand dieses Datensatzes kann genau festgelegt werden, welches Implantat-System mit welchem Durchmesser, welcher Länge und in welcher Position für die Implantaversorgung am optimalsten ist.
Wenn diese Parameter festgelegt worden sind wird eine Bohrschablone angefertigt die während der Implantation im Patientenmund eingesetzt wird und für die perfekte Positionierung des Implantates sorgt.
Exakte Vorbereitung der Zahnimplantat-Behandlung
Die digitalen dreidimensionalen Daten, die wir in unserer Zahnarztpraxis per DVT gewinnen können, dienen dazu, das vorhandene Knochenangebot genau auf Qualität und Quantität zu untersuchen. Im nächsten Schritt der Zahnimplantat-Behandlung wird eine 3D-Schablone aus Kunststoff oder Titan angefertigt. Diese Bohrschablone wird bei der 3D-Implantation in den Mund des Patienten eingesetzt und sorgt für eine ideale Position des Implantats.